Mittwoch, 4. Oktober 2017
Reisebericht 12: Australien Teil 2
Backpacking Australien

Und dann ging es weiter, weiter nach Adelaide. Über Adelaide gibt es nichts, aber auch gar nichts zu berichten, deswegen gibt es hier auch keine Fotos von mir. Komisch genug, dass Adelaide unter den 10 lebenswertesten Städten der Welt rangiert. Na gut, wenn nichts los ist, dann gibt es halt logischerweise auch keine Kriminalität. Aber zum Leben wäre mir Adelaide zu langweilig. Viel zu langweilig. Ich war froh, dass ich nur 3 Tage hier geplant hatte.
Doch dann kam die wohl wichtigste Entscheidung meines Lebens. Ooookay, ganz so dramatisch war es wohl nicht, aber ich hatte zu entscheiden wie es nun weitergehen sollte: entweder immer an der Südküste entlang nach Perth oder ins Outback, das berüchtigte Hinterland von Australien mit dem weltberühmten Ayers Rock bzw. Uluru. Warum 2 Namen?! Der Name der Aborigines ist nun mal Uluru und aus Respekt wird eigentlich auch nur noch dieser verwendet, von daher werde ich diesem Beispiel folgen. Der Trip ins Outback würde sehr teuer und lang (6 Tage) werden, das wusste ich, aber schließlich war es ein großer Traum von mir diesen einen Felsen zu sehen. Nach enger Absprache mit Peter Pans, dem Backpacker-Reisebüro meines Vertrauens, fasste ich mir ein Herz, nahm das Geld in die Hand und machte den Schritt. 2 Tage später saß ich bereits im Bus Richtung Uluru, Alice Springs und was sonst noch so im Outback rumzukreuchen versprach. Und im Rückblick: eine sehr sehr gute Entscheidung. Warum?! Unsere kleine aber feine Gruppe von 8 Backpackern und Abenteurern und unserem Reiseführer Con wuchs in den 6 Tagen, die wir unterwegs waren, unglaublich stark zusammen. Und zusammen hatten wir Spaß ohne Ende und konnten gar nicht genug bekommen von „milky milky cocoa puffs“. Ich muss sagen, ich hätte mir keine bessere Gruppe wünschen können. Die 6 Tage ging es immer nordwärts und unterwegs gab es schon einiges zu sehen.

Meine Reisegruppe – zumindest ein paar davon


Meine Reisegruppe – zumindest ein paar davon


So ganz in der richtigen Reihenfolge bekomme ich es nicht mehr zusammen. Aber da war zum Beispiel die Alligator Gorge, eine Schlucht noch relativ nahe bei Adelaide, die es zu erwandern galt. Oder ein Känguru-Auffanglager mit Baby-Joeys. Oder eine Emu-Farm. Oder Coober Pedy, die Welthauptstadt der Opale, in der Leute in unterirdischen Schächten leben. Oder Kings Canyon, eine weitere Schlucht, die es zu erwandern galt. Und und und… Ihr seht, auch wenn die Strecke lang war und wir viel Zeit im Bus verbrachten, wurde es nie wirklich langweilig.

Alligator Gorge


Baby-Känguru oder auch Joey


Auf der Emu-Farm


Einfach Coober Pedy


Kings Canyon


Kings Canyon


Impression Outback


Mal wieder ein Sonnenuntergang


Unser Reiseführer Con beim Holzsägen für das Lagerfeuer am Abend


Zumeist schliefen wir in sogenannten Swags direkt unter den Sternen. In der Wüste Sterneanschauen zählt ab sofort zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, denn hier kann man noch wirklich sehen, was unsere Vorfahren jede Nacht für Ausblicke hatten. Unfassbar ist denke ich ein Wort, das dem schon sehr nahe kommt. Und was macht man, wenn man unter freiem Himmel in der Wildnis schläft? Richtig, ein Rudel von 13 Dingos abwehren und dadurch die geliebte Mitreisende Emilia an die wilden Tiere verlieren. Nur ein Scherz… Im Endeffekt war es nur ein verspielter Hund und nix ist passiert, aber rein gar nix. Doch wir hatten uns geschworen, dass die Geschichte nur noch mit wilden Dingos von Generation zu Generation überliefert würde. Na ja, sorry Guys ;) Ich sage nur: „Is it close?!“, „Ehhhhm, not at all!!“
Und dann war er nun in der Ferne zu sehen, mein lang ersehnter Traum: Uluru, der heilige Berg. Er ist so beeindruckend, dass ich gar nicht so sehr davon schreiben will. Jeder, der es selber erleben will, der soll sich bitte bitte bitte auf den Weg machen, denn das gibt es nur einmal. Zwei Sonnenuntergänge und einen Sonnenaufgang durften wir hier miterleben. Vor allem der Sonnenaufgang war nach dem Lotus-Tempel in Neu-Delhi das zweite sehr spirituelle Erlebnis, wenn man es so nennen will. Man bekommt pure Gänsehaut. Und wenn selbst die harterprobten Reiseführer Fotos schießen, da der Sonnenaufgang diesmal anders ausschaut als sonst, dann weiß man, man hat gerade etwas ganz Besonderes erlebt. Hatte ich schon gesagt, dass es eine sehr gute Entscheidung war, diese Tour zu machen? Ach ja…

Uluru am Leuchten


Das ist DER Sonnenaufgang


Und weil‘s so schön war, nochmal


Mal von ganz nah


Beim “Goodybye”- Sagen


Na ja, mal gepost


Kata Tjuata


Alice Springs war das letzte Ziel unserer Tour durch das Outback. Die Stadt mitten in der Wüste ist jetzt nichts Spektakuläres, außer vielleicht, wie es Menschen hier mitten in der Wüste aushalten. Doch bevor der Flieger nach Perth ging, sollte Philipp noch sein Handy aus dem ersten Stock des Hostels schmeißen und das Display vollständig zerstören. Ein weiterer denkwürdiger Moment meines Lebens. Doch wie geht es weiter?! Schließlich braucht man das Handy als Wecker, als Kamera, als Kontakt zur Außenwelt – kurz gesagt: als Leben. Daher Handyladen gegoogelt, Südkoreanerin im Hostel überzeugt ihr Fahrrad benutzen zu dürfen, Helm auf und durch die Wüste in der Dunkelheit auf dem Fahrrad der kleinen Südkoreanerin zum Handyladen geradelt. Ein Erlebnis, das man nicht mehr vergisst. Aber ohne Licht?! Bec: „Wenn dich die Polizei wegen des fehlenden Lichts anhält, sagst du einfach, du warst gerade auf dem Weg, um es zu melden. Oder noch besser, du sagst, du hast das Fahrrad gefunden und kannst nichts dafür.“ Ehrlich Bec?! Okay, nachdem ich den Lachanfall des Jahres überwunden hatte, konnte ich zum Handyladen radeln.

Endlich angekommen in Alice Springs


Schließlich ging es nach Perth. Leider nur für einen Tag bevor ich den Flieger out of „the land down under“ nahm. (Apropos das Lied „Down Under“ von Men at Work… Meine australischen Freunde wissen wie sehr ich es liebe. Jeder Einzelne musste oder besser durfte es für mich singen https://www.youtube.com/watch?v=XfR9iY5y94s :D)

Perth


Und im Flieger, ab zum nächsten Abenteuer


Und so ging mein einmonatiger Erlebnistrip in Australien auch zu Ende. Ich denke, wir haben uns nicht zum letzten Mal gesehen, Australien!

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