Montag, 1. Mai 2017
Reisebericht 1: Namibia
Backpacking Namibia

So liebe Leute… Worauf (zumindest) einige von euch schon sehnsüchtig gewartet haben ist nun endlich online: Der Reisebericht meines ersten Stopps - Namibia. Und da ich ja weiß, dass nicht alle so viel Zeit haben stundenlang irgendwelche Berichte und Erlebnisse durchzulesen, werde ich mich möglichst kurzfassen.

1. Das Negative zuerst: Es ist furchtbar schwer sich als Backpacker in Namibia durchzuschlagen in der Nebensaison, denn öffentlicher Transport ist nicht oder nur spärlich vorhanden und man trifft auch nur wenige andere Reisende, mit welchen man sich zusammenschließen kann. Entweder wird es verdammt teuer von A nach B zu kommen oder man macht es gar nicht. Daher verstehe ich jetzt umso mehr, warum sich viele einer Reisegruppe anschließen. Auto mieten geht zwar, aber unter 3 Tagen (fast) nicht möglich. Ein Tipp für alle die nach Namibia gehen wollen: nach Ankunft sollte man sich sofort ins Chameleon Backpackers in Windhoek begeben. Hier werden erste Kontakte geknüpft und gemeinschaftlich Autos gemietet und Touren geplant. Leider habe ich das erst in der Mitte meiner Reise mitbekommen als ich schon nicht mehr in Windhoek war.

2. Jeder sollte ein wenig Afrika im Herzen tragen: Am Anfang war ich bei meiner Couchsurferin, der wunderbaren Emilia, wo ich so einiges gelernt habe. Zum einen, dass man nicht immer auf Arbeit gehen muss, besonders dann nicht, wenn es zufälligerweise mal wieder Montag ist. Zum anderen ist die Ungezwungenheit mit Nacktheit bei Frauen in Afrika schon aus Dokumentationen bekannt, in welchen man sie barbusig herumhupfen sieht. Hier und da tatsächlich so, vor allem auch im privaten Umfeld. Daran muss man sich als Deutscher erst gewöhnen. Auch dass man Couchsurfer aufnimmt, obwohl man an dem Tag eigentlich in eine neue Wohnung zieht, passiert glaube ich nur in Afrika.

3. Die Weite Afrikas ist unvorstellbar: Ein Tagesausflug zur Spitzkoppe ist ein MUSS in Namibia. Nicht nur, dass man ein wenig an „Der König der Löwen“ erinnert wird, wenn die Sonne einfällt. Hier war ich fast alleine unterwegs und wenn man sich auf einen höheren Punkt stellt und tausende von Kilometern über das Land schauen kann und man einfach absolut NICHTS sieht, dann weiß man, wie klein man im Universum ist und wie lächerlich die Probleme sind. Ich habe bei diesem Anblick tatsächlich ein wenig Herzklopfen bekommen.

4. Man wird wirklich ausgelacht, wenn man als Europäer traditionelles namibisches Essen isst, welches man selbstverständlich nur mit den Händen zu sich nimmt. Als Nicht-Afrikaner stellt man sich dabei an wie der erste Mensch beim Essen (oder zumindest ich). Es ist aber auch schwierig alles zwischen zwei Fingern zu halten, ohne dass einem wieder alles runterfällt.

5. Entdecke die Wüste Namib: Quad fahren yay, Sandboarding so na ja.

6. Swakopmund: Das ehemalige von Deutschen gegründete Städtchen an der Atlantikküste ist tatsächlich wie ein deutsches Ostseeörtchen. Man kann sich hier einwandfrei auf Deutsch unterhalten und wird das ein oder andere aus Deutschland wiederfinden. Kann man haben, muss man aber nicht unbedingt. O-Ton einer Französin: „Ich musste nach einem Tag wieder weg. Wenn ich Deutschland sehen will, dann fahre ich nach Deutschland und nicht nach Namibia.“ …und irgendwie hat sie auch Recht. Daher bin ich nach einem Tag auch schon weiter. Dennoch ganz lustig mal so ein Klein-Deutschland mit Palmen und Badewetter zu sehen. Vor allem für ein paar meiner Freunde geeignet, die am liebsten nicht, aber schon irgendwie wegfahren wollen, nich? Ich glaube, ihr wisst, was ich meine ;)

7. Mein letzter Tag hat mich nach Naankuse geführt. Gott sei Dank trifft man ja an allen Enden Backpacker, die man wegen allem löchern kann. Das war wohl einer der besten Tipps und mein absolutes Highlight. Eigentlich eine Veterinärstation, aber auch mit einem kleinen Buschmännerdorf von San-Leuten (kennt man vielleicht aus „Die Götter müssen verrückt sein), mit genau 8 Einwohnern. Hier habe ich in 3 Stunden etwas über Pflanzenheilkunde gelernt und wie man im Busch Wasser findet. Außerdem haben sie mir gezeigt wie man Feuer macht und wie ich mit Pfeil und Bogen schießen kann. Meine Schusskünste hat sie sogar zu einem kleinen Applaus hingerissen  Außerdem habe ich die ersten Wildtiere gesehen: Giraffen, Vogelstrauße, Warzenschweine und Antilopen. Hier gewesen, um die Einfachheit des Lebens zu verstehen, ohne Hektik, ohne die Frage, was ich wohl heute im Fernsehen schaue. Einfach nur das Miteinander und der Tag. Auch schön, wie man schnell an die Grenzen der Kommunikation gelangt. Hier wird ein Nicken oder ein Daumen nach oben eben nicht verstanden, wodurch man sich ganz schön hilflos fühlt.

Beim traditionellen Essen


Quad, quad, quad...


... und ausruhen in der Wüste


Spitzkoppe


Spitzkoppe


Spitzkoppe, Hakuna Matata


Spitzkoppe


Naankuse Safari


Naankuse San


Naankuse San


Naankuse San (ich bin der mit dem weißen Shirt ;) )

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