Reisebericht 10: Singapur
Backpacking Singapur

Eigentlich wollte ich keinen extra Artikel über Singapur schreiben, denn es sollte nur ein Aufenthalt von 3 Tagen werden. Außerdem hatte ich nach Dubai eine ähnliche Stadt erwartet, eine konstruierte Stadt, die jetzt nicht sooo viel zu bieten haben würde. Doch genau das Gegenteil war der Fall und ich erlebte eine Stadt, die es wirklich in die Riege meiner schöneren Reiseziele geschafft hat. Nach Japan beschloss ich auch, mich endlich wieder ein wenig zusammenzureißen und die Weltreise wieder mehr zu genießen. Dafür war Singapur eigentlich genau das Richtige. Nicht zu westlich, um noch ein wenig das Exotische zu spüren, nicht zu asiatisch, um sich auch nicht zu fremd zu fühlen. Irgendwie genau richtig eben.

Wie war das mit dem Sich-Heimisch-Fühlen? ;)


Und dazu noch eine unglaublich schöne Bucht, die das Herz von Singapur darstellt. Man kann irgendwie gar nicht richtig beschreiben, wie es dort aussieht, aber 3 Seiten der sogenannten Marina Bay sind von der Skyline und anderen Sehenswürdigkeiten wie dem Merlion umrahmt. An der vierten Seite wird die Bay von einer riesigen Lotusblume und dem weltbekannten Hotel Marina Bay Sands mit dem Infinity Pool geschmückt. Leider kostet das Hotel mehr als mein Backpacker-Budget hergegeben hätte und somit war der Pool irgendwie gestorben. Ich sage ja, das Ensemble an der Marina Bay ist schlecht zu beschreiben, also einfach mal hinfahren. Aber nach Dubai hatte man den Eindruck, dass sich da wirklich jemand bei der Gestaltung der Stadt Gedanken gemacht hat. Daher fuhr ich jeden Tag an die Bay im Stadtzentrum und genoss den Ausblick.

Marina Bay


Marina Bay


Marina Bay


Aber die Stadt hat viel mehr zu bieten als nur die schöne und moderne Gegend um Marina Bay. Shopping Malls gibt es hier eh an jeder Ecke und daher machte ich mich auf um die etwas historischeren Viertel mit den kleinen bunten Häuschen zu entdecken. Von diesen Vierteln aus dem 19./20. Jhdt. existieren heute noch das chinesische, indische und arabische Viertel und so kann man sich neben der Besichtigung der Gebäude auch einmal um die Welt futtern. Denn nicht nur, dass die Baustile in den Vierteln eben an die jeweiligen Länder erinnern, sondern vor allem sind hier die Köstlichkeiten der verschiedenen Küchen zu genießen.

Bunte Häuschen im chinesischen Viertel


Doch was mich am meisten an Singapur beeindruckt hat, war das Grün, das hier in der Stadt allgegenwärtig ist. Jeder, der schon einmal in den asiatischen Metropolen dieser Region unterwegs war, wird mir Recht geben, dass man sich zumeist durch Betonschluchten bewegt. Doch Singapur ist eben nicht so und nach Tokio war dies eine willkommene Abwechslung. So verbrachte ich einen kompletten Tag in den Gardens by the Bay und in den botanischen Gärten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Und hättet ihr gedacht, dass man in einer Stadt wie Singapur vor allem Naturschönheiten bewundern kann?! Also ich nicht. Dabei verweilte ich die meiste Zeit im Orchideen-Garten, der zu den botanischen Gärten gehört, und fotografierte mir an den unzähligen, bunten und unterschiedlichen Orchideen die Finger wund. Und auch hier hat sich wieder jemand viel Gedanken um die Gestaltung der Anlagen gemacht, denn es waren mit die schönsten Parks, die ich gesehen hatte.
Gardens by the Bay


Im Orchideen-Garten


Im Orchideen-Garten


Im Orchideen-Garten


Auch sie hat hier ihre eigene Orchideen-Kreation bekommen


Dann hörte ich etwas, das meine Tagesplanung über den Haufen warf. Leute erzählten mir, dass man in Singapur Warane sehen könnte. Man müsste nur die U-Bahn zu der Station Marymount nehmen und an den Kanälen und Seen entlangwandern. Gesagt, getan! Und mal wieder überraschte mich Singapur, da man mit der U-Bahn quasi eine Art Urwald erreichen kann. Irgendwie wieder nicht das, was ich von einer modernen Metropole erwartet hatte, aber so war es. Nach einer halben Stunde sichtete ich schon das erste Riesenviech. Und wenn ich sage Riesenviech, dann meine ich auch Riesenviech. Zwar sind sie nicht ganz so groß wie die Komodowarane, aber mit einer von mir geschätzten Größe zwischen 1,80 und 2,00 Metern (mit Schwanz) hatte ich schon ziemlichen Respekt. Man weiß ja nie, was so einem Waran gerade in den Sinn kommt, wenn man mal gerade neben ihm steht. Von daher, Abstand halten!

Urwald am MacRitchie-Stausee


Waran am MacRitchie


Travelbuddy Fady und Waran


Das mit der teuren Stadt hat sich nicht gerade bewahrheitet, denn alles was mir wirklich Spaß gemacht hat, wie die botanischen Gärten, Warane oder die Wasserspiele an der Marina Bay (übrigens die besten Wasserspiele, die ich bisher gesehen habe), war umsonst.

Wasserspiele an der Marina Bay


Wenn man ein bisschen kostenbewusst durch die Stadt läuft, fällt ebenfalls auf, dass es zu jeder teuren Aktivität auch eine billigere Alternative gibt, besonders beim Essen. Klar muss ich jetzt nicht für 200€ beim Italiener essen, sondern gebe mich mit dem Chinesen um die Ecke für 2€ zufrieden. Aber dafür bekommt man mal wieder richtig authentische asiatische Küche. Bloß beim Trinken in der U-Bahn verstehen die Leute hier nicht wirklich Spaß und es kann mal ganz schön teuer werden. Folgendes Schild entdeckte ich erst am zweiten Tag nachdem ich schon gefühlte 15x von meiner Cola IN der U-Bahn getrunken hatte.

Hmm… Verrückt!


Gott sei Dank lebe ich noch. :D

Und für alle „Friends“-Fans; hier gibt es ein Central Perk mit vielen Originalrequisiten, u.a. Phoebes Gladys oder Joeys Keramik-Hund

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